Wir leben in einer Welt, in der uns Tag für Tag Schreckenstaten der Menschheit vor Augen geführt werden - jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde in Wort und Bild, aus allen Regionen der Welt.
Die Regierungen bekämpfen sich, die Religionen bekämpfen sich, die Völker bringen sich gegenseitig und untereinander um. Psychische und physische Zerstörung!
Man mag es kaum mehr hören. Man hört nicht mehr hin. Man schaltet ab.
Die Interesselosigkeit am Gemeinschaftlichen führt in eine zunehmende Vereinsamung und Isolierung. Das eigene Ich und Ego entwickelt sich, um Besitz wird zunehmend mit harten Bandagen gekämpft, ohne Rücksichtnahme jeglicher Art. Wertvorstellungen verblassen in unserer schnellen, und globalisierten, digitalisierten Welt. Die Individualität verschwindet in der Masse des destruktiven Denkens und Handelns der Menschheit.
Die globalisierten Strukturen haben den letzten Winkel unseres Planeten erreicht und das Zerstörungswerk zugunsten Einzelner nimmt seinen Lauf.
Im Namen der Forschung ist alles erlaubt und gerecht. Was bedeuten schon die ethischen Abkommen auf Papier gedruckt? Die Wirtschaft hat ihre eigenen egoistischen Gesetze geschaffen und kümmert sich nicht um Ethik und Moral. Die Politik hinkt hinterher und korrigiert ihre Ansichten zugunsten derer, die schon haben.
Der Technik, „alles ist möglich“, wird gehuldigt wie nie zuvor. Ob Sinn oder Unsinn.
Sinnfragen tauchen auf:
- Wo bleibt der Mensch mit all seinen Empfindungen und Gefühlen?
- Wo bleibt die Natur mit all ihren schöpferischen Kräften?
- Wo bleiben die Stimmen der 8 Milliarden Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen? Die einen sterben vor Hunger, die anderen an Fettsucht und Herzinfarkt.
- Recht und Gerechtigkeit? Überfluss und Notstand? Schwarz oder weiss?
Ich stelle mir folgende Fragen:
- Wer bin ich und was für ein Lebensspiel spiele ich oder wird mit mir auf diesem Planeten gespielt?
- Warum bin ich in der Schweiz und nicht in Hinterindien oder im Amazonasgebiet in Brasilien auf die Welt gekommen? Warum gerade bei diesen Eltern, die ich habe?
- Ist mein Leben vorbestimmt?
- War es die Seelenabsicht mich in diese Welt zu dieser Zeit an diesen Punkt hinzusetzen?
Tausend Fragen und keine Antwort.
Ich frage das Leben. Die Antwort ist der Tod, die Unendlichkeit.
Unsere Kinder, unsere Enkelkinder wurden geboren. Neues Leben ist von einem Augenblick auf den anderen da, zwischen uns, in unseren Händen. Ein Augenblick in dem einem das Herz vor Ehrfurcht und Glückseligkeit beinahe still steht.
Ein Freund ist gestorben, einfach so, mitten aus dem Leben gerissen ohne Lebewohl zu sagen. Ein anderer Freund hat sich verabschiedet und sich anschliessend das Leben genommen. Augenblicke, in den man kaum „Luft“ bekommt.
Die Sonne scheint weiter, nach jeder Nacht entsteht ein neuer Tag
- Bewirkt oder verändert mein Leben etwas auf dieser Welt?
- Hat sich etwas verändert mit meiner Geburt oder ändert sich etwas mit meinem Tod?
- Wer auf dieser Welt hat wahrgenommen, dass ich hier bin? (Die Statistiken der Regierungen haben sich um einen Zähler erhöht und werden mit meinem Tod um einen Zähler abnehmen. Ausgeglichen wie zuvor.)
- Habe ich im Leben etwas vollbracht, hat es für die Welt eine Bedeutung?
- Hat es für das Universum eine Bedeutung?
- Hat es für mich eine Bedeutung?
Meine Taten des Lebens in Kurzform
Ich habe eine Ehe geschlossen und Kinder gezeugt, Geschäfte gemacht, versucht anderen Menschen zu helfen, ihr Leben zu verstehen, in Begegnungen, in Wort und Schrift, in Bildern.
Ist dieser eine Satz die Essenz meines Lebens?
Ich habe Besitz erschaffen und wieder verloren. Ich hatte glückliche und traurige Zeiten, ich war in liebevollen Gemeinschaften und in einsamen Städten.
Erfahrung reiht sich an Erfahrung. Erfahrungen, die mir Rückenwind gegeben haben, Erfahrungen, die mir Gegenwind gebracht haben. Vergangenheit, die mich geprägt hat zu dem, der ich bin.
Meine Lebensgeschichte ist meine eigene Wahrheit. Und man kann niemanden dafür verantwortlich machen. Es war alles meine Entscheidungen, bewusst oder unbewusst.
Ich versuche zu ergründen, wo der Sinn des Lebens in meiner Wahrheit zu finden ist. Für mich. Einen Sinn herauszufinden warum ich mein Leben so lebe, wie ich es lebe. Es ist eine abenteuerliche Geschichte, sein Leben zu hinterfragen.
Das Grübeln in der Vergangenheit, angefangen bei meinen Ur-Ur-Eltern und alles was darum herum geschehen ist, hat Einfluss auf mein Leben und ist Teil meines Lebens bis in die Gegenwart, genazu wie ich Teil meiner Kinder und meiner Enkel bin.
Nur eine Sinnfindung oder Erklärung in der Vergangenheit konnte ich nicht finden.
Somit gibt es für mich nur eine Erklärung, wenn es schon eine Sinnfindung geben sollte oder muss, sie liegt im „JETZT meines Tun und Handelns“. Unabhängig von dem, was war.
Der Sinn des Lebens entsteht somit jeden Tag auf das Neue!
Die Summe der Entscheidungen, die ich getätigt habe oder eben nicht, hat mein Leben gestaltet und bestimmt es, so wie es jetzt ist!
Ich bin überzeugt, das Leben wird nicht erschaffen, um einen Sinn daraus abzuleiten, das Leben wurde erschaffen um zu sein und es zu leben. Dich zu erfahren, dich zu erleben, dich zu sein und dein ganzes Potenzial des göttlichen Seins in dir zu finden und zu leben. Liebe, Freude, Eierkuchen, Zufriedenheit, einfach glücklich sein.
Es ist an dir, wie du deinen neuen Tag angehst. Wie du dich auch entscheiden magst, finde heraus, was dir dienlich ist und was nicht. Welche Energien du leben möchtest und welche nicht. Hinein zu spüren, welche Sehnsüchte sind in meinem Herzen, die nach Erfüllung schreien. Ich denke, der Sinn des Lebens ist die Entscheidung, das eigene göttliche Potenzial zu erfahren und zu erleben. Das göttliche Geschenk des freien Willens zu erkennen und in Freiheit und Unabhängigkeit umzusetzen.
Daraus abgeleitet gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Schwarz und Weiss. Es ist für dich dienlich oder nicht. Dies gilt für dich und mich, im gleichen Masse wie für die Wirtschaft, die Politik, die Religionen, es gilt für uns alle und alles was ist und existiert.
Sich selber in Freiheit und Unabhängigkeit zu entdecken, ist sehr wahrscheinlich eine der grössten Herausforderungen im Leben.
Die Überzeugung, der Glaube an sich selbst, zu „wissen“, dass ich nicht getrennt bin von dem, was ist und was nicht ist, vom göttlichen Prinzip des Seins. Das göttliche Prinzip hat nichts mit Religionen zu tun. Es ist das Allumfassende der Existenz des Universums, des Geistes, des Bewusstseins, das schlussendlich die Materie und unsere Wirklichkeit erschafft.
Angenommen, in Liebe so wie ich bin, wie du bist, in deinen ganzen Facetten des gelebten Lebens geht es darum, dich zu beobachten und dich selbst zu finden, ohne Beurteilung oder Wertung und ohne ethische, moralische, soziale oder sonstige Richtlinien.
Dies würde die Welt verändern und die Frage nach dem Sinn des Lebens erübrigt sich.
„Alles ist möglich und ist jederzeit veränderbar!“
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Ich wünsche dir eine liebevolle und friedliche Zeit, ein erfülltes Leben in Liebe und Dankbarkeit, mit viel Freude, Spass und Fantasie, so wie es deinem Wesen entspricht.
Hannes Guggenbühl
Geschrieben: 16.05.2005
Veröffentlicht: 06.08.2019